Aktiv leben, gemütlich wohnen und gesund altern

Das Caritas Sozialzentrum Haus Lisa in Deutschkreutz geht neue und für das Burgenland einmalige Wege bei der Betreuung älterer Menschen. Das Rezept „Im Heim dahoam“ beinhaltet gute alte und neue Ingredienzien, damit betagte Menschen aktiv leben, gemütlich wohnen und in einer familiären Wohngruppe gesund altern.




Eigener Herd ist Goldes Wert
Eine eigene Eingangstür für jede Wohngruppe führt in die große Wohnküche. Ein großer Küchenblock mit Herd bildet das Zentrum um den sich alles schart.  Wie seinerzeit in der Großfamilie spielt sich hier das soziale Leben ab. „Die Modernität dieses Konzepts liegt auch in der Rückbesinnung auf alte burgenländische Werte: damals spielte sich das gesamte Familienleben „dahoam“ in der Küche ab“, erklärt der Caritas Direktor Dr. Glatz-Schmallegger die Philosophie des Hauses.

LEBENDIGER Mittelpunkt
Die Bewohner können sich je nach Lust und Laune aktiv am „Haushalt“ beteiligen: zum Beispiel kochen, bügeln oder Wäsche zusammenlegen. Von einer Altenfachbetreuerin begleitet, motiviert und unterstützt bleibt man gemeinsam aktiv und selbstständig, fühlt sich als anerkannter Teil einer Gemeinschaft, was sich auf Körper, Geist und Seele gleichermaßen positiv auswirkt. „Die Aktivierung ist daher ein ganz wichtiger Bestandteil unseres Erfolgsrezepts. Denn es aktiviert auch die Hilfe zur Selbsthilfe und die Menschen erhalten so wesentlich länger ihre erworbenen Fähigkeiten.“, ist Glatz-Schmallegger überzeugt.

Wer mag schon Einheitsbrei?
Frau S. war schon immer Frühaufsteherin. Pünktlich um 6.00 wird bei ihr gefrühstückt. Es gibt einen starken, süßen Kakao und ein Butterbrot dazu. Wenn Frau S. im März in das Haus Lisa einzieht, muss sie diese lieb gewonnene Gewohnheit nicht aufgeben. Biographiearbeit nennt man das im Fachjargon. Kein starrer Stundenplan gibt vor, was wann zu tun ist. Man versucht im Haus Lisa die Bewohner mit all ihren Gewohnheiten, guten und schlechten Erinnerungen und Fähigkeiten kennen zu lernen und dann auf ihre Lebensroutine, speziellen Ansprüche und individuellen Wünsche einzugehen. Nicht die Bewohner richten sich nach einem fixen Pflegeplan, sondern die PflegerInnen nach den Gewohnheiten der Bewohner.

Zimmer, Küche, Kabinett
Um die Autonomie der Bewohner zu fördern, zu unterstützen und aufrecht zu erhalten braucht es mehr als nur Salz & Pfeffer. Es ist eine interdisziplinäre Aufgabe für die Betreuer, Pfleger, den behandelnden Arzt und den Architekten Holzer.
„Der Bau muss die Brücke zwischen überschaubarem Gemeinschaftsleben und  privatem Lebensraum schaffen: Von kleinen gemütlichen Nischen zum hellen, offenen Eingangsbereich bis zum Pavillon im Garten wurden Orte der Begegnung geschaffen. Als Rückzugsort dienen die Einzel- und Doppelzimmer, die individuell gestaltet werden können.“, erläutert der Caritas Direktor das Baukonzept.

Gemeinsam statt einsam
Durch die zusätzlichen Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderung wird auch ein kleiner Schritt in Richtung generationenübergreifendes Wohnen im gleichen Haus ermöglicht. Zusätzliche Anreize, Kommunikationsmöglichkeiten und gemeinsames Tun werden ermöglicht. Das Aufeinandertreffen von Alt und Jung, Nachbarn und freiwilligen MitarbeiterInnen der Pfarrcaritas fördert die Solidarität, wirkt psychisch positiv und aktiviert außerdem die Selbsthilfepotenziale der älteren Generation.
Es wird schon eifrig geplant: gemeinsam Kuchen zu backen, im kleinen, eigenen Weingarten die Reben zu schneiden, den Gemüse- und Kräutergarten anzulegen und gemütliche Nachmittage in der Wohnküche zu verbringen. 

Pflegequalität
Unter der Leitung von Claudia Kugler und Eva Kirnbauer, die sich schon als Leiterin des Caritas Tageszentrums bewährt hat, werden diplomierte Schwestern und Pflegehelferinnen jede Wohngemeinschaft 24 h am Tag betreuen und helfen, wo es notwendig ist, unterstützen, wo immer es wirklich gebraucht wird und fördern, wann immer es nur möglich ist.

Ansprechpartner für Fragen ist Claudia Kugler, erreichbar unter der Telefonnummer 0676/83730760.