Hilfe für die Kinder in Wetschehaus

Auch heuer sammelt die Caritas in ganz Österreich für Kinder in Not in Osteuropa. Hier im Burgenland konzentriert man die Hilfe auf die Caritas Sozialstation in Wetschehaus, Rumänien. Die Staatsmittel sind knapp und daher muss das Hilfsprojekt der Caritas Burgenland auch weiterhin zu 100 Prozent durch Spendengelder finanziert werden.

Wirtschaftskrise
Die Finanzkrise hat auch vor den Grenzen Rumäniens nicht Halt gemacht. Betroffen von der Misere sind vor allem jene, die schon vorher am Boden lagen: die Alten, die Verlassenen und die Kinder.
Die Krise trifft auch Hilfsorganisationen. Denn Rumänien wird auch weiterhin seinen Verpflichtungen als Sozialstaat nicht nachkommen. Für die Caritas Sozialstation heißt das: die Zukunft des Projekts und somit auch einer ganzen Ortschaft hängt zu 100 Prozent von den Spenden ab. Gleichzeitig müssen aber von den Hilfsorganisationen neue, EU-konforme, gesetzliche Vorgaben erfüllt werden. Ein Beispiel: Die alte Küche in der Sozialstation, in der unvorstellbare Mengen an Mahlzeiten gekocht wurden, muss noch heuer neu und entsprechend den strengen Auflagen, installiert werden um das Projekt weiterführen zu dürfen.

Hilfe für ein ganzes Dorf
Von Anfang an war die Caritas Sozialstation viel mehr als nur ein Waisenhaus für verlassene Kinder. An Wetschehaus war der Fortschritt vorbei-  und die Jungen – wenn nur irgendwie möglich – davongelaufen. Zurückgeblieben waren die Alten und die Langsamen, die nicht mehr bei der wirtschaftlichen Aufholjagd nach westlichen Standards mithalten konnten. Es gibt kaum Jobs in dieser Gegend. „Die Caritas Sozialstation ist der größte Arbeitgeber im Umkreis und sichert auch als Abnehmer von Lebensmitteln die Existenz von so manchem Kleinbauern. Es gibt trotzdem noch viele, die nicht genug Essen zum Überleben haben“, schildert Caritas Direktor Glatz-Schmallegger.
In 15 Jahren wurde für das Waisenhaus und die verarmte Bevölkerung sehr viel getan. Mit der Aktion Milch & Brot wurde bedürftigen Menschen das Überleben gesichert. In all den Jahren wurde die unglaubliche Menge von 21.000 Liter Milch und 40.000 Laib Brot verteilt. Um mangelernährte Kinder wieder etwas Kraft zu geben, hat man in der kleinen Küche der Sozialstation 96.000 Essensportionen gekocht und verteilt.

Vieles ist noch zu tun
Viele dieser Kinder waren körperlich, seelisch und psychisch in einem sehr, sehr schlechten Zustand. Umso erstaunlicher war die Entwicklung in ihrer neuen Umgebung. Mit viel Liebe, Geborgenheit und Stabilität konnte viel Versäumtes wieder aufgeholt werden. Von Anfang an legte man besonders viel Wert auf die schulische Bildung und Förderung der Kinder. Mugurel, Diana und Robert waren Kinder der ersten Stunde in der Sozialstation. Heute gehen sie ins Gymnasium in Temeswar. Mugurel wird noch in diesem Schuljahr maturieren und möchte danach ein Medizinstudium beginnen. Das ganze Bestreben und die große Hoffnung von Elfriede Schweifer hat sich bei diesen Schützlingen erfüllt: sie werden selber für sich und ihre Familie sorgen können.
Nicht jedem dieser Kinder fällt das „Happy End“ in den Schoß. Da ist zum Beispiel der kleine Vlad: er hat keine Eltern mehr. Er spricht sehr wenig. Ab und zu erzählt er den anderen Kindern, dass er jetzt zu seiner Mutter fährt und wird dafür ausgelacht. Heuer – mit 10 Jahren – hat er den Abschluss der ersten Klasse geschafft.
Dr. Wagentristl hat bei ihm einen Tumor im Ohr diagnostiziert, der ihn fast taub gemacht hat. Letzten Sommer wurde er bei den Barmherzigen Brüdern in Eisenstadt operiert. Vielleicht geht es mit einem besseren Gehör auch in der Schule aufwärts.
Fast jedes der Kinder hat sein ganz persönliches Handicap. Sie haben in ihrem jungen Leben zu vieles schon erlebt und gesehen. Manche brauchen spezielle ärztliche Versorgung, andere benötigen seelischen Beistand.  „Es braucht also nicht nur Brot, um diese Kinder in eine selbstständige Zukunft zu führen“, sagt Glatz-Schmallegger.

Kaffeetrinken HILFT
nicht nur bei niedrigem Blutdruck. Im Rahmen der Sammlung für Kinder in Not startet die Caritas auch die Aktion „Coffee to help“. Das Rezept dazu ist denkbar einfach:
Jeder, der bereit ist zu helfen, kann Freunde zum Kaffee einladen und als Gegenleistung um eine Spende bitten. Vielleicht ist auch jemand bereit Kuchen zu backen um die Spendenfreude zu versüßen.
„Wir freuen uns über jeden der mitmacht. Ob im privaten Rahmen, in einem Unternehmen oder in Form eines Kaffeestandes bei einer Veranstaltung: jeder Schluck tut Gutes“, ist der Caritas Direktor überzeugt und freut sich, dass sich schon einige Unternehmen in den Dienst der guten Sache gestellt haben.

Burgenlandweite Unterstützung
„Unternehmen haben nicht nur eine Verpflichtung ihren Mitarbeitern und Kunden gegenüber, sondern auch gegenüber unserer Gesellschaft. Die burgenländische Industriellenvereinigung unterstützt daher diese Initiative, weil sich die Mitgliedsunternehmen ihrer sozialen Verantwortung bewusst sind und durch gesellschaftliches Engagement auch von der Konkurrenz abgrenzen können“, meint die Geschäftsführerin der IV, Ingrid Puschautz-Meidl, und ist überzeugt, dass sich viele Mitglieder der Aktion anschließen werden. Als eines der ersten Unternehmen haben sich Geschäftsführung und Mitarbeiter der Felix Austria als Coffee-to-help Veranstalter gemeldet.
Die Erste Bank wird in allen burgenländischen Filialen den 6. März zum Coffee-to-help-Tag erklären. „Ich freue mich, dass wir uns an der Umsetzung dieser Idee im Burgenland aktiv beteiligen können. Ich bin überzeugt, dass sowohl unsere Mitarbeiter als auch unsere Kunden hier gerne mithelfen,“ ist auch Franz Ratz, Landesdirektor der Erste Bank, überzeugt.

Und so wird ein coffee to help „zubereitet“:

  • Einen Termin fixieren und Freunde zum Coffee to help einladen, sie über dessen Zweck informieren und eventuell um eine Kuchenspende bitten. (Virtuelle, individuell gestaltbare Einladungskarten, sowie Vorlagen zum Ausdrucken findet man auf www.coffeetohelp.at*)
  • Nett –  aber nicht unbedingt notwendig: Den Tisch oder Stand mit coffee to help Accessoires ausstatten (einfach zum Runterladen oder bestellen auf www.coffeetohelp.at)
  • Einen erfolgreichen Event abwickeln und beim Kaffee die Kommunikation zwischen Freunden genießen, in Unternehmen verbessern und gleichzeitig um Solidarität für die Schwächsten in unserer Gesellschaft bitten.
  • Spenden an die Caritas für Kinder in Not überweisen. Erlagscheine in allen ERSTE Banken, Raiffeisen und Post. Kennwort „Kinder in Not“
  • Weitersagen. Erzählen Sie Ihren Freunden, Kollegen und Mitarbeitern von coffee to help und laden Sie sie ein mitzutun!
  • Anmelden! Auf www.coffeetohelp.at melden Sie sich an, so ist für alle ersichtlich, dass Sie an der Aktion teilnehmen und damit Kindern in Not helfen.


Sammlung für Kinder in Not in den ärmsten Ländern Europas
der Caritas Burgenland im März 2009

Kirchensammlung: am 1. oder 8. MÄRZ

Bitte, spenden Sie Wärme! Denn: Kälte ist kein Kinderspiel!
Erlagscheine in Banken, Kennwort: „Kinder in Not“
Online-Spenden: www.caritas-burgenland.at
Ergebnis der Sammlung 2008: EUR 64.197,50

Rückfragen:
Dr. Uli Kempf
Caritas Burgenland
Kommunikation I Fundraising
H 0676 / 83 73 03 11
u.kempf@eisenstadt.caritas.at