Langfristige Sicherung der Grundbedürfnisse als Herausforderung

Während die offiziellen Zahlen zu den vom Taifun betroffenen Menschen und zerstörten Häusern in den letzten Tagen relativ konstant bleiben, sind die Opferzahlen weiter nach oben korrigiert worden. Mehr als 5.200 offizielle Todesopfer müssen laut dem DSWD (Department of Social Welfare and Development) beklagt werden, 1.600 Menschen gelten nach wie vor als vermisst.

Die Nothilfe konzentriert sich derzeit noch auf die Verteilung von Nahrungsmitteln, den Zugang zu Trinkwasser und sauberen Unterkünften. Zwar konnte schon vielen Menschen in der Akutsituation geholfen werden, die langfristige Sicherung der Grundbedürfnisse stellt aber noch eine Herausforderung dar. Die nationalen und internationalen Hilfsaktivitäten werden von UN-Koordinations- und Logistikzentren abgestimmt. Sie stellen sicher, dass Überschneidungen vermieden werden und die Hilfe auch regional gut verteilt wird.

Neue Herausforderungen ergeben sich jedoch täglich: In Estancia (an der Ostküste der Insel Panay) ist infolge des Taifuns ein beschädigter Frachtkahn auf Grund gelaufen und Leck geschlagen. Ein 10 Kilometer langer Ölteppich breitet sich nun aus und über 5.000 Menschen mussten evakuiert werden.

Auf Basis der beschriebenen Koordinationsbemühungen wird die Caritas Österreich den Fokus der weiteren Hilfsaktivitäten auf die Insel Panay legen. Panay ist in vier Provinzen (Aklan, Antique, Capiz und Iloilo) unterteilt, hat eine Fläche von ca. 12.000 km² (entspricht ungefähr der Größe von Tirol) und ca. 4 Millionen Einwohner. Der größte Grad der Zerstörung findet sich im nördlichen Teil der Insel, über den das Zentrum des Taifuns gezogen ist. Erste Erhebungen gehen von mehr als 330.000 beschädigten Häusern aus, wobei insgesamt etwa 50% dieser Häuser als komplett zerstört gelten. Die Lebensgrundlage der Menschen auf Panay basiert auf der landwirtschaftlichen Produktion, die durch "Haiyan" schwer getroffen wurde. Besonders problematisch ist die Situation für die Reisbauern und -bäuerinnen - sie müssten ab Mitte Dezember bereits mit der Aussaat beginnen. Neben der Landwirtschaft ist auch die Fischerei schwer betroffen. Neben den Auswirkungen des Taifuns auf den küstennahen Fischbestand, wurden auch viele Boote zerstört.

Caritas vor Ort
Die Caritas Auslandshilfe-MitarbeiterInnen Daniela Pamminger und Claus Stephan Wagner sind seit dem Wochenende in Panay und haben dort in den letzten Tagen Gespräche mit Partnern und einzelne Diözesen hinsichtlich neuer Kooperationen und Hilfsmaßnahmen geführt. Einige Nothilfeansuchen, sowie Projekte im Bereich Livelihood (Sicherung der Lebensgrundlagen, wie z.B. der Ankauf von Fischerbooten) wurden mit den Partnern besprochen und in größere Nothilfeprogramme integriert. Andreas Zinggl ist weiterhin in Cebu um die Caritas Österreich bei anstehenden Koordinationstreffen zu vertreten.

Ein Hilfspaket für 35 Euro enthält:
5 kg Reis, 1 kg grüne Bohnen, 1 kg Trockenfisch, 6 Dosen Sardinen, 500 ml Speiseöl, 1 kg Zucker, 1 Stück Waschseife, Wassercontainer (Gebinde), 1 Schlafunterlage und 1 Bettdecke

Um 12 Euro kann eine Schutzplane (20x20m) gekauft werden.

500 Euro kostet ein neues Fischerboot.

Ein Baumaterialienpaket für eine provisorische Unterkunft (Wellblech, Holz, Säge, Nägel) kostet 85 Euro.

Unterstützen Sie die Opfer der Naturkatastrophe mit einer Spende:

Caritas-Spendenkonto: RLB Bgld 1000652/BLZ 33000
Kennwort: Katastrophenfonds Caritas 

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