Ein Heim der Glücklichkeit

8000 Kinder sterben täglich an den Folgen von Hunger. Sie wollen eines von 80 Projekten für eine Zukunft ohne Hunger unterstützen?

Jetzt spenden!

Sister Bianca ist mit ihren fast 70 Jahren die dienstälteste Ordensschwester in der Diözese Tombura-Yambio, Südsudan. Sie erzählt uns ihre Erlebnisse im Waisenhaus und über die schreckliche Flucht vor den Rebellen.

Ihre Ordensgemeinschaft gründete in Mupoi eine Schule für Mädchen, Sister Bianca wurde in den 60er Jahren zu ihrer Leiterin. Das Schulungszentrum entwickelte sich in der Folge zu einem der Besten in der Region.

Doch dann brach der lange Bürgerkrieg aus und das Zentrum einschließlich der Kirche wurde zerstört. Die Schwestern mussten fliehen. Sister Bianca zeigt uns Einschusslöcher in den Mauern und Kriegsmalereien an den Wänden, die noch heute von der schrecklichen Zeit zeugen.

Das Leid der Kinder in den Bürgerkriegswirren hat Sister Bianca schon damals zu tiefst betroffen gemacht. Zusätzlich zu den Kriegseinwirkungen kam es zu immer mehr tödlichen HIV/AIDS-Infektionen, was die Zahl der verwaisten Kinder in der Region dramatisch ansteigen ließ. Sister Bianca entschloss sich, ganz für die notleidenden Kinder einzusetzen.

Sie begann, sich um Waisenkinder und Kinder mit psychischen Leiden zu kümmern, die von den Verwandten und der Großfamilie verstoßen worden waren. So kam es zur Gründung des St Bakhita Children Home – benannt nach der Heiligen Bakhita, deren Namen auf arabisch "Glücklich" bedeutet.

Zuerst lebte Sister Bianca mit ihren Pflegekindern in Source Yubu im Dreiländerreck zur Demokratischen Republik Kongo und der Zentralafrikanischen Republik. Doch von dort wurde sie von den Rebellen der Lord Resistance Armee vertrieben und entkam mit den Kindern den Grausamkeiten der Krieger nur knapp. Nach tagelanger Flucht zu Fuß mit den Kindern fand sie im 60 km entfernten Ort Tombura Unterkunft und gründete dort ein neues Zuhause für ihre Waisenkinder.

Die Caritas unterstützt das St Bakhita Children Home seit Jahren mit Lebensmitteln und beteiligt sich an den Kosten für die medizinische Versorgung und den Schulgeldern der Kinder. In Zukunft soll das Zentrum mit qualifiziertem Personal ausgestattet werden, um den Bedürfnissen gerade der behinderten Kinder gerechter zu werden.

Text & Fotos: Matthias Fettback