Ein Dach über dem Kopf für den „kleinen Bruder“

„Seine Kinder“, das sind 17 Waisen, die der engagierte Waisenhausleiter derzeit in seinem Garten  in den Bergen über Haitis Hauptstadt Port-au-Prince beherbergt. Das schreckliche Erdbeben  hat nicht nur Fourcands Waisenhaus zerstört, sondern auch vier Kinder unter den Trümmern begraben.  Aus Spendenmitteln konnte die Caritas für die nächsten Wochen bereits Essen, Kleidung und Medikamente für die Waisen sichern. In einem Zelt werden nun  die Teenager schlafen, in einem anderen die Kleinen unter zehn Jahre. „Dass die Kinder jetzt ein Dach über dem Kopf haben ist eine enorme Hilfe für uns, denn viele  haben sich durch das Schlafen im Freien verkühlt“, betont der 56-Jährige. 5.000 dieser weißen, regensicheren Zelte werden die Caritas-MitarbeiterInnen in den nächsten Tagen in den am schwersten vom Erdbeben betroffenen Gebieten in und rund um Port au Prince  verteilen. Insgesamt erhalten 200.000 Menschen Zelte oder andere Notunterkünfte, um sich vor dem nun eintretenden Regen zu schützen.
Das jüngste Kind, das jetzt in den Zelten der Caritas Österreich lebt, wurde am Tag vor dem Erdbeben geboren. Es ist zwar kein Waisenkind, aber da die Mutter jedoch ebenfalls durch das Beben alles verloren hat, hat Lesley Fourcand sie bei sich aufgenommen. Das Standesamt hat noch nicht wieder geöffnet, deswegen hat der Kleinste noch keinen Namen. Derzeit wird er von allen  „Petit Frère“ („kleiner Bruder“), gerufen.