Ein Leben für die Nächsten - Elfriede Schweifer

Elfriede Schweifer, Pionierin beim Aufbau des rumänischen Caritas Waisenhauses in Wetschehaus, wurde im Beisein „ihrer“ Kinder am 22. Oktober in Horitschon beigesetzt.

Es war schon bald nach der Revolution 1989 in Rumänien, als der Kinderarzt Dr. Peter Wagentristl zur Caritas kam und die unvorstellbaren Zustände dort schilderte. Er hatte in Spitälern viele Kinder entdeckt, die zwar gefüttert wurden, aber ansonsten in ihren Kinderbetten dahinvegetierten. Schnelle und direkte Hilfe war notwendig. Elfriede Schweifer machte sich auf den Weg nach Temeswar und leistete unter schwierigsten Bedingungen die Aufbauarbeit des Caritas Sozialzentrums.  Am 17. November 1993 wurde die Sozialstation von Bischof Paul Iby eingeweiht. Neun Kinder wurden damals von Elfriede Schweifer im alten Pfarrhof von Wetschehaus aufgenommen. Zum größten Teil waren diese Kinder Sozialwaisen. Ihre Eltern waren nicht in der Lage für sie zu sorgen und hatten sie in den Krankenhäusern zurückgelassen.
Viele dieser Kinder waren körperlich, seelisch und psychisch in einem sehr, sehr schlechten Zustand. Umso erstaunlicher war die Entwicklung in ihrer neuen Umgebung. Elfriede Schweifer gab Ihnen Liebe, Geborgenheit und Stabilität. So konnte viel Versäumtes wieder aufgeholt werden. Von Anfang an legte sie besonders viel Wert auf die schulische Bildung und Förderung der Kinder. Ihr Bestreben und ihre große Hoffnung war, dass ihre Schützlinge „zu anständigen Menschen heranwachsen, eine ordentliche Ausbildung haben und sich selbst versorgen können.“

Elfriede Schweifer war im Laufe der Zeit für über 60 Kinder im Caritas Waisenhaus in Wetschehaus eine liebevolle, beschützende und aufopfernde Mutter.

Elfriede Schweifer wurde am 16. Juni 1930 in Wien geboren. 1946 übersiedelte sie nach Eisenstadt. Sie war in verschiedenen Pfarren im Burgenland tätig, engagierte sich für Pfarrkindergärten und Flüchtlinge aus Bosnien. Nebenbei half sie im Bereich der Behindertenarbeit der Caritas mit, organisierte Behindertenurlaube und wurde 1994 die Leiterin des Caritas Behindertenwohnheims Haus St. Stephan in Oberpullendorf.
Am Mittwoch, den 22. Oktober wurde Elfriede Schweifer im Beisein ihrer Wetschehaus Kinder und den zum Teil noch von ihr betreuten Klienten des Caritas Behindertenheims Haus St. Stephan in Horitschon beigesetzt. Caritas Direktorin Mag. Edith Pinter nahm Abschied mit den Worten: „Danke für deinen liebevollen, selbstlosen Einsatz. Du hast uns gezeigt, wie man Caritas lebt!“