Alle 12 Sekunden stirbt ein Kind an Hunger bzw. an den Folgen von Hunger. Ihr Leid ist grenzenlos: in den ausgedörrten Steppen des Westsahels von Senegal bis Tschad, im Elend des Bürgerkriegs oder auf der Flucht vor Verfolgung in der DR Kongo.
„Hunger hat viele Gesichter: Wenn ein Bauer und seine Familie das Saatgut essen muss, weil sonst nichts mehr da ist. Wenn Eltern auf das Essen verzichten, damit wenigsten die Kinder etwas zum Beißen haben. Wenn aus letzter Verzweiflung eine Suppe aus Gras gekocht wird“, erläutert Edith Pinter, Caritas Direktorin, die extreme Lage der hungernden Menschen anlässlich der Caritas Pressekonferenz zum Auftakt der Caritas Sammlung „Für eine Zukunft ohne Hunger“.
Weltweit sind etwa 925 Millionen Menschen unterernährt. Täglich sterben 7.000 Kinder an den Folgen von Unterernährung. Auf der Welthungerkarte sind die DR Kongo, der Tschad und Eritrea leuchtend rot markiert. Hier herrscht die größte Hungersnot. Eingeholt von weiteren Ländern im Westsahel (neben dem Tschad) mit insgesamt über 18 Millionen Menschen, die durch die aktuelle Dürrekatastrophe an Hunger leiden.
Am Hunger ist nicht der Hungernde schuld
„Wenn Menschen an Hunger sterben, dann ist das oft eine tödliche Mischung vieler Faktoren, wie etwa Dürre, Lebensmittelteuerungen, chronische Armut oder auch politische Konflikte“, so Edith Pinter. Das Getreide kostet heute auf dem Weltmarkt das Doppelte, wie vor einem Jahr. Reis sei um 110 Prozent teurer, Mais um 63 Prozent, erklärte die Caritas Direktorin. Schuld daran seien Ernteausfälle, die Zunahme des Anbaus von Agrotreibstoffen, hohe Erdölpreise und exzessive Finanzspekulationen auf Nahrungsmittel. Es liegt nicht an den fehlenden Lebensmitteln. Denn laut UNO könnte die weltweite Landwirtschaft problemlos auch 12 Milliarden Menschen ernähren. Es leidet aber jeder siebte der rund sieben Milliarden zählenden Weltbevölkerung an Hunger. Ein weiterer Grund ist der berüchtigte Landraub: Ausländische Investoren – Regierungen, Fonds oder Agrarkonzerne – kaufen riesige Landflächen zu Spottpreisen auf. Lokale Kleinbauern werden so ihrer traditionellen Nutzungsrechte beraubt und die Ernährungssicherheit wird drastisch gefährdet.
weiteres können Sie der <link fileadmin user burgenland bilder_allgemein pdf pm_zukunft_ohne_hunger.pdf>Pressemappe entnehmen.