Regelmäßige Mahlzeiten und sauberes Trinkwasser sind in der DR Kongo für 80 % der Menschen ein Luxus. Auch für Schwangere!
Es war eine Risikoschwangerschaft: Julie - von Geburt an gelähmt - schleppte sich auf Krücken und riesigem Bauch durch das Armenviertel von Kinshasa. Damals wusste sie noch nicht, dass sie Zwillinge erwartet.
Ein Kaiserschnitt für 180 Dollar
Eine Geburt im Krankenhaus mit Kaiserschnitt kostet $ 180 – so viel Geld hatte Julie ihr ganzes Leben lang noch nicht in der Hand. Sie hatte Angst vor der Geburt und konnte nur beten, dass alles gut geht. Trotz katastrophaler hygienischer Bedingungen kam nur eine Hausgeburt in Frage.
Ein holpriger Start ins Leben
Ihre zwei Babys kommen zu früh auf die Welt und sind sehr schwach. Julie hat viel zu wenig Milch. Der Hunger nagt und aus dem lauten Protest der Babys wird langsam ein trauriges Wimmern. Endlich: Die Nachbarin weiß Rat und schickt sie ins Caritas Ernährungszentrum, wo alle drei sofort versorgt werden.
Ein Name – zwei Welten
Hier lernt Julie aus Kinshasa Julia aus Mattersburg kennen. Sie geben sich die Hände und ihren Namen entsprechend – er bedeutet „die Fröhliche“ – lachen sich die zwei Julias freundlich an. „Wir haben den gleichen Namen, sind ähnlich im Alter, aber ohne jedes Zutun habe ich ein so viel leichteres Schicksal und muss nicht täglich ums Überleben kämpfen!“, schießt es Julia, Mitarbeiterin der Caritas Burgenland, durch den Kopf.
Happy End für die Zwillinge
„Julie kennen zu lernen hat mir Mut gemacht. Denn es zeigt, dass unsere Hilfe ankommt und wie wenig es braucht, um Babys vor dem Hunger zu retten. Die zwei Frühchen haben im ersten Monat schon zwei Kilos zugelegt!“, freut sich Julia. Aus Dankbarkeit hat Mama eines der Mädchen auf den Namen Andrea – nach der Caritas Entwicklungshelferin vor Ort – getauft.