Wetterbedingt musste die Aktion für menschenwürdige Pflege am 07.10.2021 leider abgesagt werden. Daher meldeten sich die Vertreterinnen der kooperierenden Institutionen zu Wort. Landesrätin Astrid Eisenkopf, Caritas Direktorin Melanie Balaskovics und Andrea Lagler, Generalsekretärin der Katholischen Aktion geben Einblick in die Situation im Pflegesektor.
Grundrechte in der Arbeit –
Ein Thema für Kirche und Menschenrecht
Der 7. Oktober ist Tag der menschenwürdigen Arbeit – ins Leben gerufen von der internationalen Arbeitsorganisation (ILO), um für Grundrechte in der Arbeit, angemessenes Einkommen, Sicherheit am Arbeitsplatz, sozialen Schutz für Familien, die Beteiligung an Entscheidungen, die das Leben beeinflussen sowie Chancengleichheit und Gleichbehandlung einzutreten. „Jedes Jahr unterstützt die KAB – Katholische Arbeitnehme*iInnenbewegung – diesen Tag mit verschiedenen Aktionen. In Kooperation mit Caritas Burgenland und dem Frauenreferat Burgenland legen wir dieses Jahr den Fokus auf die Menschen in den Pflege- und Sozialberufen, die in dieser Zeit der Corona-Pandemie unter besonders schwierigen Bedingungen arbeiten“, erklärt Andrea Lagler, Generalsekretärin der Katholischen Aktion.
Die Pflege der Werte
„Achtsamkeit, Zusammenhalt, Herzlichkeit und Mitmenschlichkeit“ – diese vier Säulen bilden die Basis guter Pflege. Melanie Balaskovics betont, dass in der Caritas nicht nur Menschen gepflegt werden, es werden Werte gepflegt. „Denn die Qualität der Pflege hängt von den Menschen ab, die diese Arbeit mit Kompetenz und Herz erfüllen“, so Balaskovics. „Gerade Pflegekräfte sind eine wichtige Säule unserer Gesellschaft und wir brauchen dringend mehr davon! Wir wollen hier auch die Gelegenheit nutzen und unseren Pflegekräften Danke sagen. Danke dass Sie diese Werte Tag für Tag leben und weitertragen!“, so die Caritas-Direktorin. Es zeichnet sich bereits ab, dass der Personalbedarf in den nächsten Jahren noch einmal deutlich ansteigen wird. Die alternde Bevölkerung lässt den Bedarf an Pflegekräften bis zum Jahr 2030 auf zusätzlich mindestens 75.000 Mitarbeiter*innen steigen. Pflege- und Sozialberufe bleiben Jobs mit Zukunft und ihre Bedeutung wird noch stark zulegen
Die Pflege ist fest in Frauenhan
Rund 80% der Pflegekräfte sind weiblich, darum liegt es LH-Stv. Astrid Eisenkopf besonders am Herzen, dem Thema ‚Frauen in der Pflege‘ besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Vor zwei Jahren wurde seitens des Landes Burgenalnd das ESF-Projekt: ‚Auf Erfolgskurs! Frauen in der mobilen Pflege‘ gestartet und ist bereits abgeschlossen. „Dieses beschäftigte sich mit innovativen Ansätzen, um Frauen in der Pflege zu fördern, Vereinbarkeit von (Pflege-)Beruf und Familie besser zu vereinbaren und die Kompetenzen und das Know How von in der Pflege tätigen Personen zu stärken“, so Eisenkopf. Für die LH-Stellvertreterin ist gerechte Entlohnung einer der Grundpfeiler für menschenwürdige Arbeit. Sie betont, dass mit der Einführung des Mindestlohns von 1.700 EUR netto in Landesdienst und landesnahen Betrieben und der KRAGES (Burgenländische Krankenanstaltengesellschaft) ein Meilenstein gesetzt wurde. „Vom neuen Mindestlohn profitieren vor allem Frauen in der Pflege überdurchschnittlich, sind sie es doch die die große Zahl der KRAGES-Beschäftigten in der Pflege ausmachen“, so die Vertreterin des Frauenreferates.