Von weltweit 774 Millionen Erwachsenen, die nicht lesen und schreiben können, sind zwei Drittel Frauen. Jeden Tag sterben rund 800 Frauen an vermeidbaren Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung sind Frauen, diese Mehrheit besitzt allerdings nur 1 Prozent des globalen Vermögens. Der Anteil an Parlamentarierinnen liegt weltweit bei nur knapp über 20 Prozent.
Wenn Frauen und Mädchen in Kriegsgebieten leben, eine Behinderung haben, Minderheiten angehören, keinen legalen Aufenthaltsstatus haben, werden Benachteiligung und Ungleichverteilung noch viel deutlicher: "Noch immer liegt die Frauenerwerbsquote unter jener der Männer. Je nach Weltregion variieren die Zahlen stark, am geringsten ist die Erwerbstätigkeit der Frauen im Nahen Osten und Nordafrika. Hier ist gerade einmal ein Fünftel der Frauen berufstätig", beschreibt Caritas Präsident Michael Landau das gegenwärtige internationale Ungleichgewicht. "Das Risiko, Gewalt ausgesetzt zu sein, ist für Frauen in Entwicklungsländern doppelt so hoch wie für Männer."
"Auch wenn immer mehr Mädchen in die Schule gehen, haben Frauen noch längst nicht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten wie Männer. Da Frauen aber weltweit maßgeblich für die Nahrungsmittelproduktion verantwortlich sind, würde Chancengleichheit auch der Hunger- und Armutsbekämpfung dienen", so der Caritas Präsident.
Caritas unterstützt Frauen international
In Marsabit, im Nordosten Kenias, bekommen 31 Frauengruppen mit insgesamt 708 Mitgliedern Kleinkredite, um das Familieneinkommen zu verbessern. Da die meisten Frauen in dieser ländlichen Gegend, die von Halbnomaden besiedelt wird, kaum Schulbildung haben, erhalten sie einen Grundkurs in Schreiben und Lesen und ein Business Training. Mehr
In Chisinau, in der Republik Moldau, werden in einem sozialen Ausbildungszentrum Mädchen zur Prävention von Migration und Frauenhandel betreut und geschult. 168 Mädchen aus sozial schwachen Familien können hier eine mehrmonatige Grundausbildung im Bereich Informatik, Schneiderei, Handarbeiten und Kochen absolvieren. Mehr
In Burundi erhalten 320 Frauen und Mädchen Schulbildung und eine landwirtschaftliche Ausbildung. Damit wird der Ertrag aus der Landwirtschaft erhöht und dadurch das Haushaltseinkommen verbessert. Finanziert wird dieses Projekt über die Schenken mit Sinn Aktion. Mehr
In Indien werden Mädchen, die ohne Einverständnis der Eltern heiraten oder ein uneheliches Kind bekommen, oftmals von Familie und Gesellschaft geächtet. Da sie in vielen Fällen keine Schulbildung haben, können sie ihren Lebensunterhalt kaum bestreiten. Im Projekt der Caritas bekommen diese jungen Frauen eine Chance, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Mehr
In der Demokratischen Republik Kongo werden arbeitslose Frauen und Mütter in einem Ausbildungsprojekt geschult. Sie erhalten Unterricht in Rechnen, Lesen und Schreiben sowie die Ausbildung zur Schneiderin. Ziel des Projekts ist die Reduzierung des Analphabetismus und der Arbeitslosigkeit. Mehr
In Ecuador finden jährlich rund hundert Frauen und 250 Kinder im Frauen- und Kinderhaus Casa Maria Amo ein Zuhause sowie Schutz vor Gewalt. Hier finden sie Zuflucht und Hilfe. 50 Frauen finden in den Beschäftigungsprojekten Arbeit. Zudem suchen rund 200 Frauen jährlich Rat und Hilfe über das eingerichtete Nottelefon. Mehr
Frauen sind auch in Österreich benachteiligt
Laut EU-SILC sind in Österreich deutlich mehr Frauen "ausgrenzungsgefährdet" als Männer. Das bedeutet, dass sie beispielsweise die Wohnung nicht angemessen warm halten oder sich nicht regelmäßig gesundes Essen leisten können. Und - nach wie vor - bezogen auf die mittleren Bruttojahresverdienste der ganzjährig Vollzeitbeschäftigten verdienen Frauen um 18 Prozent weniger als Männer.
Michael Landau: "Alleinerziehende Mütter und alleine in einem Haushalt lebende Frauen sind besonders armutsgefährdet. Das zeigt nicht nur die Statistik, sondern das sehen wir leider auch jeden Tag in unseren Einrichtungen. Daher wird die Caritas auch weiterhin ganz gezielt Frauen unterstützen!"
Caritas hilft Frauen in Österreich
In der Steiermark ist das Haus Elisabeth eine erste Anlaufstelle für alle volljährigen Frauen und deren Kinder in der Not. Soforthilfemaßnahmen sind: Bereitstellen eines Schlafplatzes, Versorgung mit Nahrungsmittel, Kleidung und Hygieneartikel, gefolgt von individueller Problemabklärung und Beratung. Mehr
In Wien fördert *peppa Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund. Das Mädchencafé mit Internet & Mittagstisch bietet auch ein vielfältiges Freizeitangebot, Lernhilfe, Unterstützung bei Hausaufgaben, Prüfungen, Workshops zu Tanz, Theater, Medien, Selbstverteidigung, eine Bibliothek, gemeinsame Ausflüge, Feste und Veranstaltungen. www.peppa.at
In Linz schafft die Tageseinrichtung FRIDA Raum für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Frauen. Geboten werden neben Grundversorgung, Beratung und Weitervermittlung sowie Begleitung in Krisensituationen. Mehr
Bei der Beratungsstelle Talitha in Kärnten erhalten Frauen, die als Prostituierte oder Sexarbeiterinnen arbeiten, Betreuung, Schutz und die notwendige Unterstützung. "Talitha" hilft Frauen, wieder zurück in ihre Heimat zu kommen oder in Kärnten neu Fuß zu fassen