Franz ist auf der Straße gelandet. Der 19-Jährige hat seine Lehre abgebrochen. Er ist wütend! Auf seine Mutter, seinen Vater, seinem Lehrherrn, auf die ganze Welt.
Sein Vater ist alkoholkrank, seine Mutter depressiv. Die zwei Buben waren weder gewollt noch geliebt. Eine zusätzliche Last im Leben, die sie nicht fähig waren, zu tragen. In diesem Zuhause herrschte nur eine Atmosphäre: dicke Luft!
Er war acht, als die Jugendwohlfahrt einschritt und die Kinder in einem Heim unterbrachte. Beide waren ziemlich verwahrlost, verschreckt und zutiefst misstrauisch. Sie hatten kein Vertrauen. Weder zu sich, noch zu ihrer Umwelt. Das machte vor allem Franz zu einem schwierigen Charakter.
Franz begann eine Lehre als Koch in einem großen Lokal. In der Küche herrschte oft Hektik, der Umgangston war rau und Franz zu langsam und überfordert. Bei der Lehrabschlussprüfung scheitert er und wird kurz darauf gekündigt.
Dann geht es Schlag auf Schlag. Jede seiner Bewerbungen wird abgewiesen. Er hat keinen Rückhalt, weder von seiner Familie, noch von Freunden. Die Rückkehr ins Elternhaus endet in einem gewalt(tät)igen Fiasko.
Er ist am absoluten Tiefpunkt gelandet. Er lebt auf der Straße, ist daher offiziell nirgends gemeldet. Ohne Wohnsitz verliert man aber sämtliche Rechte. Auch den Anspruch auf bedarfsorientierte Mindestsicherung.
Nach Wochen findet ihn ein ehemaliger Caritas Mitarbeiter und bringt ihn in den Caritas ZufluchtsRaum für Menschen ohne Obdach. Natürlich ist Franz froh, dass er wieder ein Dach über dem Kopf hat, sich duschen kann und etwas zum Essen hat. Um aber all seine Fehlschläge, Zurückweisungen und auch seine Wut zu verarbeiten, braucht er professionelle Betreuung. Franz braucht also dringend Hilfe, um wieder auf die Füße zu kommen und endlich so etwas wie ein normales Leben in Frieden finden.