Glockenläuten gegen den Hunger

Erstmals seit langem ist die Zahl der hungernden Menschen weltweit wieder gestiegen: 828 Millionen Menschen leiden an Hunger. Als sichtbares Zeichen gegen diese Katastrophe läuten am Freitag, 29. Juli 2022 um 15 Uhr österreichweit alle Glocken. Das Läuten der 3.000 Kirchenglocken soll aufmerksam machen, dass täglich Menschen an Hunger sterben.

Der globale Hunger hat sich dramatisch verschärft. Die drastische Situation der Ukraine wirkt sich auch weit über die Grenzen Europas aus – und zwar auf den Hunger in den ärmsten Regionen der Welt. Besonders betroffen ist Afrika. Die Hauptgründe dafür sind die Auswirkungen der Klimakrise und die weltweit steigenden Preise für Öl, Getreide und andere Nahrungsmittel aufgrund des Krieges in der Ukraine. Am afrikanischen Kontinent ist jedes dritte Kind chronisch unterernährt. Diese Kinder sind zu klein für ihr Alter, ihre Organe wachsen nicht, sie können sich körperlich und geistig nicht altersgemäß entwickeln.

Wir haben Hunger satt!
„Mit dem Glockenläuten wollen wir ein lautstarkes Zeichen für jene Menschen setzen, die tagtäglich ums Überleben kämpfen und nicht wissen wie sie ihre Familie ernähren sollen. Männer, Frauen und Kinder, die still leiden, weil sie vor lauter Hunger keine Kraft mehr haben. Gemeinsam wollen wir sagen: Wir haben Hunger satt!“, betont Stefan Kaschütz, Generalsekretär Caritas Burgenland beim Pressetermin anlässlich der Aktion.

„Das Glockenläuten regt an inne zu halten und an die Menschen zu denken, die es nicht so guthaben. Denn Hunger ist kein Naturereignis, sondern ein zum Himmel schreiendes Unrecht“, so Bischofsvikar László Pal.

Caritas Burgenland hilft in DR Kongo
Die gute Nachricht: Unsere Hilfe kommt an. Die Caritas unterstützt etwa Ernährungszentren in der Demokratischen Republik Kongo. Mehr als zwei Drittel der dortigen Bevölkerung sind unterernährt. „Vor allem Kinder leiden unter Mangelernährung und den daraus resultierenden gesundheitlichen Folgen. In den Caritas Ernährungszentren in Kinshasa, der Hauptstadt Kongos, werden im Jahr um die 2.000 Babys betreut, versorgt und vor dem Verhungern gerettet. In den ländlichen Regionen unterstützt die Caritas mit Landwirtschaftsprojekten. Hilfe zur Selbsthilfe wird dabei großgeschrieben. Es wird besseres Saatgut angebaut, das selbst vermehrt werden kann, Kunstdünger durch bodenschonende Kompostierung ersetzt und mit dem Bau von Speichern eine bessere Lagerung und damit längere Haltbarkeit der Ernte ermöglicht“, betont Michaela Sieger, Auslandhilfe Caritas Burgenland.

Mitmachen beim Glockenläuten
Egal ob Fahrradglocke oder Kuhschelle – wir freuen uns über jede Unterstützung des Glockenläutens gegen Hunger. Gerne auch via Video auf Social Media mit #GlockenGegenHunger posten und so dazu beitragen, dass die Aktion bekannt wird.