Armut trägt immer öfter einen weiblichen Vornamen

Die Zahl der Hilfesuchenden steigt weiter und der Großteil davon sind Frauen. Darauf macht Caritas Direktorin Melanie Balaskovics zum Auftakt der Caritas Kampagne „Armut ist weiblich“ aufmerksam. Ob durch geringere Pensionen, niedrigere Einkommen, alleinerziehend oder die Notwendigkeit, aufgrund fehlender Kinderbetreuung nur in Teilzeit arbeiten zu können - Armut trägt immer häufiger einen weiblichen Vornamen. So sind mittlerweile 80 Prozent aller Klient*innen in den Caritas Beratungsstellen weiblich“, betont Balaskovics. Diese Frauen können ihre Wohnung nicht angemessen heizen, die Miete nicht mehr bezahlen oder abgenützte Möbel und Kleidung nicht ersetzen. Dies hat zur Folge, dass sie immer weniger am sozialen und kulturellen Leben teilnehmen können, weil sie jeden Cent brauchen, um den Alltag zu bewältigen.

Zahl der Hilfesuchenden steigt – Klient*innen werden jünger

In den Caritas Sozialberatungsstellen in Eisenstadt, Neusiedl und Oberwart finden Menschen in Not rasch und unkompliziert die notwendige Unterstützung und ein offenes Ohr: „Zu uns kommen Menschen, deren Not auf den ersten Blick nicht sichtbar, aber deren Verzweiflung groß ist, weil die Grundbedürfnisse wie Essen, Heizen oder Wohnen für sie unleistbar geworden sind. Besonders Frauen legen einen Schutzmantel an, unter dem sie ihre Armut verbergen. Zudem beobachten wir einen Anstieg bei den jüngeren Klientinnen“, schildert die Sozialberaterin Petra Frank.

Alleine heuer haben 84 Klient*innen mehr die Hilfe der Caritas in den Sozialberatungsstellen und in der Nothilfe in Anspruch genommen. Waren es im Vergleichszeitraum 2023 noch 274 Burgenländer*innen in akuten Notsituationen, so waren es heuer von 1. Jänner bis 28. Feber bereits 358 Klient*innen.

Hilfe unter einem Dach – neues Beratungszentrum in Eisenstadt

Im Kolpinghaus in der Joseph-Haydn-Gasse 18 finden Menschen in verschiedenen Notsituationen ab sofort rasch und unkompliziert Unterstützung und Begleitung. Neben dem Caritas Zentrum Süd in Oberwart steht nun auch für Menschen in Not aus dem nördlichen Landesteil ein umfassendes Hilfsangebot unter einem Dach zur Verfügung. Die neuen Räumlichkeiten in Eisenstadt bieten zudem mehr Platz für Beratungen. Für viele ist der erste Schritt, nämlich Hilfe anzunehmen, der Schwierigste. Daher stehen im Caritas Beratungszentrum in Eisenstadt Fachexpert*innen für unterschiedliche Krisen- und Notsituationen mit einem offenen Ohr und begleitend zur Seite.

Das Angebot im Caritas Beratungszentrum in Eisenstadt umfasst:

  • Sozialberatung, Nothilfe und Wohnungssicherung für Menschen in existentiellen Notsituationen, Energiesparberatung, Familien-, Paar- und Lebensberatung für Menschen in Krisen
  • Eltern- und Erziehungsberatung
  • Männerberatung
  • Gewaltberatung
  • Housing First
  • Psychotherapie für Menschen mit traumatisierenden Kriegs- und Gewalterfahrungen
  • Regionalbetreuung

Für Beratungstermine ist eine telefonische Terminvereinbarung unter 02682/736 003 40 erforderlich.

Nähere Informationen zu den Angeboten finden Sie auch unter: https://www.caritas-burgenland.at/hilfe-angebote/beratung-hilfe

Das Beratungs- und Therapieangebot wird zum Teil von Bund und Land Burgenland kofinanziert.

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Kontakt

Michaela Sieger MA

Leitung Kommunikation & Fundraising, Pressesprecherin